Carneval Verein -Narrhalla- Winkel/Rheingau 1924 e.V.
27 | 07 | 2024
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Auf den Bürgersteigen in der Rieslingstraße, Ecke Urbanstraße, standen die Menschen dicht an dicht – in strahlender Sonne. „Jetzt geht’s los…“ spielte die Musik vom Lautsprecherwagen – dann setzte sich ein stattlicher närrischer Lindwurm in Bewegung – mit über 90 Zugnummern. Es regnete Bonbons, Schokoriegel und Popcorn-Tütchen vom blauen Himmel. Nur alle fünf Jahre gibt es in Winkel einen Fastnachtszug, der in Mittelheim beginnt und über die Greiffenclaustraße und die Schillerstraße hin zur Hauptstraße zieht.

 


Nach vier enthaltsamen Jahren feiert der „Carneval Verein Winkel“ (CVW) dann im fünften Jahr umso ausgelassener. Der halbe Rheingau säumte die Straßen, um dem charmanten Zwillingsprinzenpaar Katharina und Alexander Fladung zuzujubeln: Kiedricher, Eltviller oder auch Mainzer (die ehrenhalber zum Rheingau dazugerechnet werden). Sogar Wiesbadener waren dabei. Aus Böblingen kam eine Gruppe, die sich wild trommelnd in rustikalen Kostümen unter die heimischen Narren mischte. Die Trommler zogen im Zug mit, Kostprobe der schwäbisch-alemannischen Fastnacht für das Narrenvolk.

Toll, was Zugmarschall Heinz Berning und Zugmanager Dietmar Schneider vom CVW in monatelangen Vorbereitungen auf die Beine gestellt haben. Fast alle heimischen Vereine und Gruppierungen aus Winkel und Umgebung waren mit närrischen Fußtruppen dabei: Die Turngemeinde Winkel, die in ihrer Turnhalle künftig nicht mehr baden gehen will, verteilte mit der Einladung zur Wiedereröffnung der Fritz-Allendorf-Halle vorsorglich doch noch Schwammtücher. Die Presberger Turnerfrauen waren als Zwerge und Schneewittchen dabei, die neue Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau zog mit einem bunten Fachwerkbau voller Narren durch die Straßen. Weinfeen in grünen Perücken und Schotten im kurzen Röckchen waren dabei, Bienchen, Clowns in einem Narrenschiff, ebenso Eskimos, die ein Iglu hinter sich herzogen, in dem die Ehrenmitglieder des Carnevalvereins Winkel saßen. Den Vogel unter den Motivwagen schossen die Stephanshausener ab. In einem kohlenschwarzen Wagen brannte ein Höllenfeuerchen – von rotgeschminkten Teufeln bewacht. Ganz schön kess der rosarote Panzer voller junger Leute: „Make love, not war“ stand darauf.

Den schönsten Komiteewagen hatten die Sprudelfunken Kiedrich, der Mittelheimer Carnevalverein ließ seine Gardemädchen und das Männerballett aufmarschieren. Beim Abschluss im Engerweg an der „Berlbud“ des CVW wurde auf 2020 angestoßen – und den nächsten Fastnachtszug.

Die Politik war auch vertreten. Bürgermeister Michael Heil (CDU) teilte Ovomaltine zur Stärkung aus, der Vater des Prinzenpaars, Erster Stadtrat Werner Fladung (SPD), musste natürlich eine Krone tragen. Die SPD marschierte in Form von roten Blutkörperchen mit und die CDU mit Stadtrat Roland Laube klagte ein altes Lied: „Kein Bauplatz, oh weh – dank Grün und SPD“.

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Jonas Grom
Rheingau Echo
Sabine Fladung
Wiesbadener Kurier
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