Carneval Verein -Narrhalla- Winkel/Rheingau 1924 e.V.
13 | 12 | 2024
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Winkeler Herrensitzung bot zum Auftakt des närrischen Sitzungsreigens alles, was Männerherzen begehren


„Venice, Venice, Venice" schrien die 130 Herren im Saal aus voller Kehle und Sitzungspräsident Schorsch Eger heizte sie noch zusätzlich an: „Wen wollt ihr sehen?" Als das heiße Nummerngirl Venice dann von Mal zu Mal knapper bekleidet in Negligé und Dessous in den Saal tanzte und sogar auf den Tischen vor den Männern die Hüllen fallen ließ, gab es kein Halten mehr: „Venice ist unbestritten die Krönung des Abends", waren sich die Besucher der CVW-Herren sich die Besucher der CVW-Herrensitzung einig. Und nicht nur die professionelle Tabledancerin sorgte für Riesenstimmung im Saal, auch auf der Bühne wurde alles geboten, was Männerherzen begehren: Tanzende Damen mit und ohne Korsagen, Tanzmariechen, Vollblutmusikerinnen und gewichtige Urlauberinnen mit Bauchtanz-Einlage. Das vielfältige Programm mit vielen schlüpfrigen und deftigen Witzen über die „besseren Hälften", mit schönen Mädchen in flotten Tanzgruppen, viel Musik und Stars aus der heimischen und der großen Mainzer Fasnacht war und der großen Mainzer Fasnacht war ein Renner.


Die Idee, nach Etablierung . der nicht mehr wegzudenkenden „Bobbesitzung" für närrische Frauen auch eine Narrensitzung nur für Herren anzubieten, wurde im CVW vor genau fünf Jahren erstmals umgesetzt. Schorsch Eger, der ehemalige Wirt des langjährigen CVW-Hauslokals „Weinstadl" war schließlich derjenige, der 2010 die ganze Sache in die Hand nahm, seine guten Kontakte als Moderator, Musiker, Alleinunterhalter und Rheingauer „Hannes" spielen ließ, für die er von Saarbrücken bis Gießen und von Mannheim bis Würzburg nicht nur auf den närrischen Bühnen bekannt ist. Seitdem holt er jedes Jahr für die närrischen Rheingauer Herren gestandene Fastnachter und sexy Ladies aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet auf die CVW-Bühne.
Und so gab es dann auch am Freitagabend wieder eine brillante Auswahl der besten Redner, Gesangs- und Tanzgruppen der rheinischen Fastnacht zu sehen, die zum großen Teil auch aus närrischen Funk- und Fernsehsendungen bekannt sind.
Den Auftakt machte natürlich der Hausherr selbst, der als Sitzungspräsident auch die Moderation des Abends übernommen hatte und den ganzen Abend über auch mal mit deftigen Witzen für Furore sorgte. Mit dabei hatte der. Elferrat das diesjährige CVW-Prinzenpaar. Seine Tollität Prinz Alexander 1., Herrscher im Saale und über Pedale, närrischer Streiter und Meister von Komik und Statik zu Wincolorum und Ihre Lieblichkeit Katharirna 1., Gekrönte Weinadlige von Gott Jokus und Gott Bacchus Gnaden, Erstes närrisches Gewächs, Edelfrau mit Prädikat in Vinicella wie der offizielle Name des närrischen Geschwisterpaares Katharina und Alexander Fladung als Regenten im 90. Jubiläumsjahr des CVW lautet, grüßten die Herren im Saal zünftig. „Nur Männer dürfen heut hier rein - doch halt, wie kann dann so was sein, dass Du in Deinem Kleid hier stehst, ich glaub, dass Du jetzt besser gehst", erklärte Prinz Alexander seiner Schwester gleich zu Beginn. Doch Katharina gab ihm Saures: „Ach Alexander hör mal zu, ich stehe hier in Seelenruh, mit zwei Brüdern bin ich aufgewachsen, immer am Kloppen, Witzeln und Flachsen, verkraften kann ich Euch dich locker, mich haut so schnell kein Mann vom Hocker", meinte sie ganz cool und erzählte den Männern dann auch noch, warum Fische nach Fisch riechen.
So in Stimmung gebracht, waren die Herren gleich für den ersten Augenschmaus an diesem Abend gewappnet. Den lieferten die gefeierten Tänzerinnen der CVW-Nachwuchsgarde unter der Leitung von Nadine Sonntag und Nicole lmmerheiser ab.
Den Auftakt in der Bütt machte dann Vollblutweib „Lisbet Laber-Mayer": Ute Schreiner hatte einen musikalischen Reigen von ihren Urlaubsreisen mitgebracht und tanzet für die Männer sogar einen orientalischen Bauchtanz, was für viel Heiterkeit sorgte. Ihr folgte die Tanzgruppe des GKC Geisenheim mit einem flotten Garde-Marsch, den die Männer glatt noch ein zweites Mal sehen wollten. Ebenso wie das Tanztrio der Wiesbadener Funken, das als süße Tanzmariechen beeindruckende Ausdauer bewies, wurden vor allem die Tanzgruppen mit den sportlichen jungen Mädchen von den närrischen Herren gefeiert. Vor allem die Showtanzgruppen im zweiten Te.il des Programms sorgten für tänzerische Höhepunkte: Die „Gockel" aus Taunusstein mit ihrer Showtanztruppe „Funny Dance Sisters" setzten den ersten Glanzpunkt als 17 närrische Harlekine, die sich vom Gruselkostüm mit Lichteffekten über klassische Clowns in süße Tänzerinnen mit Korsage und Tutu verwandelten. Sexy Korsagen trugen auch die zwölf jungen Damen der legendären Showtanzgruppe von den Rauenthaler Reschhinkeln. Die Girls der Tanzgruppe „Blind Temptation" aus Rauenthal präsentierten sich sehr sexy im selbstgenähten, filmreifen Burlesque-Kostüm und brachten den Saal mit einem Tanz der Extraklasse zum Toben. Jede der zahlreichen Hebefiguren saß einwandfrei, die Choreografie stimmte bis ins letzte Detail, einem köstlich-komischen PoWackeln, und wirklich alle Zuschauer waren begeistert, nicht zuletzt der Elferrat, dem die Schweißperlen von der Stirn rannen angesichts dieses Anblicks.
Riesenstimmung garantierten aber natürlich auch die brillanten Gäste auf der Bühne, darunter der verhinderte Urlauber Dieter Meisenzahl von den Mainzer Bohnebeitel mit seinen Fastnachthits „Schalamanga", „Und jetzt dappe mer in de Dom" und „Die Bimmelbahn'', bei denen die durchweg bunt verkleideten Männer im Saal alle aufstanden und mitklatschen. Als „Beziepungsjubilar" zog Gunter Raubach in seinem köstlichen Vortrag viele Parallelen zwischen dem Ehealltag und der Narretei. Für Lachtränen sorgte auch der närrische Immobilienmakler Jürgen Strang, der längst nicht nur Häuser und Wohnungen in Winkel an den Mann brachte. Ganz einfach nur großartig war Stimmenimftator Harry Borgner als „Straßenmusikant", der nur ein einziges Lied kannte, dieses Lied aber mit den Stimmen und in der Art weltbekannter Musiker wie Udo Lindenberg, Roger Whitacker, Julio lglesias , Herbert Grönemeyer, Heino und Reinhard Mey oder „Die Prinzen" zum Besten gab.
Faustdick hatte es auch der singende Kellermeister Alfred Spieß hinter den Ohren, ebenso wie die musikalischen „Rhoischnooke" Jürgen Strang, Fritz Sturm und Alfred Bröckel. Den Vogel schoss aber die „One Lady Show" mit Eva weit nach Mitternacht ab: Die temperamentvolle Musikerin und Sängerin kam gleich auf den Tischen herein getanzt und hatte einen Riesensack voller musikalischer Überraschungen mitgebracht. Vom fetzigem Rock'n Roll über Filmklassikerwie „Che sera" bis hin zu Apres Ski-Hits hatte sie alles im Repertoire, sang die Männer mit brillanter Stimme in Grund und Boden und begleitete sich auch selbst an Akkordeon und Trompete. Trotz vorgerückter Stunde war die Stimmung stetig am Überkochen und es war ganz klar, dass die närrischen Männer an diesem Abend so ganz ohne ihre Frauen den allergrößten Spaß hatten.

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