Carneval Verein -Narrhalla- Winkel/Rheingau 1924 e.V.
12 | 12 | 2024
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Winkeler „Ur-Bobbe“ feierten Fastnacht mit Sitzung auf der „Robert Stolz“

„Wir sind die allerscheenste Bobbe“ war auf der Robert Stolz zu hören. In der Winkeler Bucht liegend drangen von dem Ausflugsschiff „Helau-Rufe“, laute Musik und Lachen bis auf den Leinpfad und ließen einige Spaziergänger verwundert schmunzeln. Kein Wunder, wer würde schon denken, dass gerade eine richtige Fastnachtssitzung Fahrt aufgenommen hatte: Die „Ur-Bobbe" des Winkeler Carnevalvereines hatten hier zu einem kunterbunten Nachmittag mit Vorträgen, Gesangseinlagen und sogar Tanzeinlagen an Deck der Robert Stolz eingeladen. Zusammen mit ihrem ehemaligen Elferrat, der bei den Bobbe traditionell fast doppelt so viele Mitglieder umfasst, hatten die Närrinnen das Schiff närrisch geentert und luden zum zweiten Mal zu einer „Schiffsfastnacht'' ein. Gastgeberin Helga van de Lücht von der Schifffahrtslinie gehört nämlich auch zu den Bobbe und beim traditionellen „Schlappeabend" am Freitag nach Fastnacht haben sich die Schiffe auch schon als schwimmende Narhalla bewährt. „Ganz ohne Bobbe geht die Chose nit“, hieß das Motto der Gründerinnen der CVW-Damensitzung. 2004 hatten sie die Bobbesitzung ins Leben gerufen und 2019 das Zepter an eine jüngere Gruppe übergeben, die jetzt mit neuem Konzept die Damensitzung weiterführt. Doch natürlich können echte „Bobbe“ nicht ganz auf die Fastnacht verzichten und so hatte man die Idee vom karnevalistischen Nachmittag mit närrischem Programm auf der „Robert Stolz“. Spaß und Gaudi beim Kaffeeklatsch sollte im Mittelpunkt stehen, wie die erste Bobbe-Sitzungspräsidentin Emmi Müller-Jendreizeck und der CVW­Ehrenvorsitzende Dietmar Schneider erklärten.

Bunt kostümiert waren zahlreiche langjährige „Bobbe" mit Anhang, Ehrengäste und Aktive an Bord gekommen. Begrüßt wurden sie mit der ,,Hymne" der CVW-Bobbe „Wir sind die allerscheenste Bobbe“ und Emmi Müller-Jendreizeck führte durch das Programm. Das war bunt und vielfältig und wurde von dem amtierenden Prinzenpaar hoheitsvoll begrüßt: Seine Tollität Prinz Joshua 1. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Victoria 1. erklärten: „Ab sofort gilt, es herrsche Freude und es wird nur noch gelacht, wir lassen es so richtig krachen. Wir feiern Fassenacht wie es Sitte und Brauch, und fordern euch auf, tut ihr es auch“. Nach dieser Proklamation ging es dann gleich richtig los: Theresia Fiedler, in vielen Kampagnen als „Margitche von Winkel“ für ihre Gesangseinlagen bekannt, bewies, dass sie die Fastnacht trotz vieler Jahre Pause von der Bühne nicht verlernt hat und verstand es bestens, das ganze Schiff zum Schaukeln und Schunkeln zu bringen. Musikalisch begleitet wurde sie von Charly Nägler, der die ganze Sitzung mit passender Musik und Einfühlvermögen für alle Situationen mit zum Erfolg machte.

Dann wurde es majestätisch: Als „König vom Rheingau“ hielt Christoph Stavridis Einzug auf das Schiff. Musikalisch ließ es danach Dietmar Schneider mit seinem witzigen Vortrag angehen. Nonstop mit den Angriffen auf die Lachmuskeln ging es weiter mit einem der berühmt-berüchtigten Zwiegesprächen von Brigitte Mitteldorf und Bärbel Freudenschuß. Sogar eine närrische Tanzeinlage hatten sie vorbereitet.

Nicht fehlen durften auch die grandiosen Bänkelsänger aus der Winkeler Fastnachtsdynastie: Marion, Norbert und Patrick Halbritter sorgten mit der Drehorgel im Gepäck für Lachtränen mit ihren musikalischen Versen und natürlich durften sie nicht ohne das legendäre „Allez Hop!“ die Bühne verlassen, das die „Callas vun Winkel“ in ihrer unvergleichlichen Art für die Gäste sang.

Als junger Vater stieg danach Björn Sommer in die Bütt und berichtete, wie schwer es ein Ehemann hat, wenn er von deftigen Fleischgerichten träumt und seine Frau sich als Veganerin herausstellt. Und ein besonderer Augenschmaus war der Auftritt der großen CVW-Garde mit ihrem fetzigen Gardemarsch, für dem man aus Platzgründen sogar aufs Deck der Robert Stolz wechselte.

Schließlich stiegen noch Nils Carius und Mathias Reirihard mit einem herrlichen Kokolores-Zwiegespräch in die Bütt, bevor Emmi Müller-Jendreizeck mit dem Bobbelied und „Ole, ole Fiesta" das Finale einläutete. Und dann ging es mit dem Radetzkymarsch und einer Polonaise in den gemütlichen Teil, der bis zum Abend dauerte. Ganz klar, dass bei dieser Gaudi auch ganz ohne Wellengang das Schiff manchmal ins Schwanken kam.

Die CVW-Bobbe luden zum karnevalistischen Nachmittag auf das Fahrgastschiff „Robert Stolz".
Die große CVW-Garde mit ihrem fetzigen Gardemarsch, der an Deck der Robert Stolz vorgeführt wurde.
Marion, Norbert und Patrick Halbritter sorgten mit der Drehorgel im Gepäck für echte Lachtränen mit ihren musikalischen Versen.
Das Kinderprinzenpaar konnte Emmi Müller-Jendreizeck auch an Bord begrüßen.
Eines ihrer berühmt-berüchtigten Zwiegespräche präsentierten Brigitte Mitteldorf und Bärbel Freudenschuß.
  
  
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Jonas Grom
Rheingau Echo
Sabine Fladung
Wiesbadener Kurier
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